Kurzbiographie![]() Max Ackermann Ein Meister der abstrakten Kunst in Deutschland - ein Vollender der Lehre Adolf Hölzels Max Ackermann (1887-1975) ist im selben Jahr wie Arp, Archipenko, Chagall und Le Corbusier geboren. Der Schüler Adolf Hölzels ist ein Vollender der gegenstandsfreien Malerei. Richard Hamann nannte ihn mit Schlemmer und Baumeister ein feststehendes Vorbild. Will Grohmann erkannte in seiner ersten Monographie Ackermanns Position als selbständig zwischen Klee und Kandinsky. Zu Recht werden die harmonischen Farben dieses Malers gerühmt, er gilt als "Maler der Farbe Blau" und beweist auch in der Graphik mit kühlen, strengen Linien die gleiche Erfindungskraft, die gleiche Musikalität und den gleichen Willen zur Reinigung der Form. MAX ACKERMANN (1887-1975) |
Zitat |
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1887 | Geburt von Max Arthur Ackermann am 5. Oktober in Berlin | |
1891 |
Umzug der Familie nach Ilmenau/Thüringen |
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1903 |
Lehre als Porzellanmodelleur in der Ilmenauer Porzellanmanufaktur |
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1905 |
Tod des Vaters. Max Ackermann beginnt ein Tagebuch mit Modellierversuchen, Aktstudien, Zeichnungen und Kommentaren. |
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1906 |
Probemonat bei Henry von de Velde in Weimar. Anschließend einjährige Freistelle am Großherzoglichen Kunstgewerblichen Seminar in Weimar. |
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1907 | Abbruch des Studiums, um in seinem "Freilichtatelier für Steinarbeit" in Ilmenau in Marmor arbeiten zu können. Zeichnungszyklus "Künstler und Leben". Niederschrift eines Plans zur Verewigung eines Künstlerlebens durch einen Bilderzyklus: "National-Denkmal des deutschen Geistes" mit dem Titel "Ein Genius auf Erden" ist Vorstufe zu seiner späteren Kultbau-Idee. | |
1908 |
Beginn eines zweijährigen Studiums (Stipendium) der Bildhauerei an der Königlich Sächsischen Kunst-Akademie in Dresden. Abwendung vom Akademiebetrieb, Studien in der Natur und Besuch von Vorlesungen über Literatur und Kunstgeschichte an der Universität. |
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1909 | Beeinflussung durch den Besuch der Berliner Hans von Marées-Ausstellung: arkadische Themen, Dominanz der Form vor literarischem Inhalt, Organisierung des Bildraumes in der Fläche. Ab Wintersemester Studium der Malerei bei Ritter Franz von Stuck an der Königlich Bayerischen Kunst-Akademie in München. | |
1910 | Enttäuschte Abwendung von den Lehrinhalten und pädagogischen Fähigkeiten von Stucks: Beendigung des Studiumaufenthalts in München. Inspiration durch die Farbtheorien des Chemikers Michel Eugene Chevreuil: "leisklingende Farbkreise". | |
1911 | Künstlerische Neuorientierung. Fortsetzung des Studiums an der Königlich Württembergischen Kunst-Akademie in Stuttgart. | |
1912 | Bekanntschaft mit Adolf Hoelzel und dessen Diktum vom "Primat der künstlerischen Mittel", d.h. Ausschluss jeglicher literarischen Assoziation: erste gegenstands-freie Experimente mit kontrapunktischen Prinzipien. Beibehaltung der Parallelität von abstrakter und gegenständlicher Bildsprache bzw. der Korrespondenz gegenständlicher "Abschriften" und abstrakter "Farbform-Schlüssel" bis 1941 bzw. 1950. | |
1913 | Beginn eines Lebens als freischaffender Künstler in Stuttgart. Inspiration durch Kubismus und Futurismus und deren raumaktivierende Elemente. Arbeit an einer 20m langen "Tempelrolle" für den "Montsalvat" genannten Kuhbau. | |
1914 | Tanz- und Spielszenen in rhythmischen, flächendynamisierenden Streukompositionen inspiriert durch Kontakt mit der "Wandervogel-Bewegung". Teilnahme an sozialdemokratischen Antikriegsdemonstrationen. | |
1915 | Unterbrechung der künstlerischen Entwicklung wegen Einberufung zum Kriegsdienst als Landsturmmann. | |
1917 | Nach Verletzung als dienstuntauglich entlassen. Zerstörte Hoffnungen auf "Kunst als Selbstzweck": sozialkritische veristische Arbeiten im Stil der Neuen Sachlichkeit und des Kritischen Realismus. | |
1918 | Stellt seine Zeichenkunst in den Dienst der kommunistischen Bewegung und Arbeiter-Hilfe. Radierungen, Lithographien (Porträts von Freunden, Schauspielern, Künstlern; sozialkritische Themen. | |
1920 |
Rudolf von Laban, Meister des neuen künstlerischen Tanzes, plant die Einbeziehung von Ackermanns Schwarz-Weiß-Diagrammen in seine Choreographie. |
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1921 |
Einrichtung einer "Lehrwerkstätte für Neue Kunst": Auseinandersetzung mit Konstruktivismus ("Übungen im Bereich absoluter Gestaltung"). |
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1924 | Tod der Mutter. Betätigung als Leichtathlet inspiriert ihn zu Sportthemen. Kontakt zum "Uracher Kreis" (Anarchisten, Kommunisten, Lebensreformer. | |
1926 | Parisaufenthalt: Kontakt zu Piet Mondriaan, Adolf Loos, Michel Seuphor. Zeichnungen zum Pariser Boheme-Leben. Auseinandersetzung mit Fernand Legers geometrisch stilisierten Figuren: Entwicklung von typisierten Figuren in realistischen Turn- und Tanzdarstellungen. | |
1927 | Sportzeichnungen für das "Stuttgarter Tagblatt". | |
1929 | 7 farbige Vollbilder zu "Heini Jeinemann", pazifistisches Jugendbuch von Anni Geiger-Gog. | |
1930 | Stuttgarter Volkshochschule "Seminar für absolute Malerei": Ackermann hält Kurse über Mittel der Gestaltung; Tessin-Aufenthalt. Bekanntschaft mit M. Werefkin, H. Macke. Malt abstrakte "Schlüssel". | |
1932 | Besuch der Züricher Picasso-Ausstellung. | |
1933 |
Machtübernahme der NSDAP verhindert geplante Einzelausstellung in Mannheim. Übernahme des Kunstunterrichts für Gäste des Ferienheims am Bodensee bei Gertrud Ostermayer, seiner zukünftigen Frau. |
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1936 | Lehrverbot an der Stuttgarter Volkshochschule. Heirat, Umzug an den Bodensee. Bekanntschaft mit O. Dix. Gleichzeitigkeit von Gegenständlichkeit und Abstraktion. | |
1937 | Beschlagnahmung der veristischen Arbeiten als so genannte "entartete" Kunst. Gestaltung und Ausführung von abstrakten Glasbildern für Neubauten trotz Berufsverbotes. | |
1941 | Allmähliche Aufgabe des Gegenständlichen zugunsten der Abstraktion. | |
1943 | Bombenangriff zerstört Atelier und zahlreiche frühe Arbeiten. | |
1944 | Evakuierung von Bildern, Zeichnungen, Pastellen. | |
1950 | Mitglied des neu gegründeten "Deutschen Künstlerbundes" und der 1947 gegründeten "Sezession Oberschwaben-Bodensee". Stöher-Preis/Darmstadt. Endgültige Entscheidung für die Abstrakte Malerei. | |
1951 | Preis des Nationalen Olympischen Komitees für Sportzeichnung der 20er Jahre. | |
1952 |
Zusammen mit dem Komponisten W. Fortner Veranstaltung eines Seminares über Malerei und Musik im "Kunstpädagogischen Institut am Bodensee" in seinem Haus. Seit der Aufgabe des Gegenständlichen übt die Musik starken Einfluss auf sein Schaffen aus. |
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1953 | Planung eines "Centralen Kultbaues"; Studienreise in die Provence: Suche nach der "Urpflanze". | |
1954 | Anschlag auf drei abstrakte Bilder während einer Ausstellung in Tübingen. | |
1955 | Veröffentlichung der ersten Monographie über Max Ackermann /W. Grohmann) | |
1956 |
Berufung in den "Rat der Zehn" durch den "Künstlerbund
Baden-VVürttemberg". Aufenthalt auf Teneriffa. |
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1957 | Zum 70. Geburtstag Verleihung des Professorentitels. Scheidung. | |
1964 | Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Entstehung der römischen Pastellserie. Reise nach Neapel. Aufenthalt auf Ischia. | |
1967 | Unerwiderte Liebe schlägt sich in kleinen Acrylbildern nieder, inspiriert von Pop-Art, Farbfeldmalerei. | |
1968 | Nach Bruch der rechten Hand erste Malversuche bei Kuraufenthalt. | |
1969 Bekanntschaft mit seiner zukünftigen Frau Johanna Strathomeyer. |
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1970 | "Sylvesterzeichnungen" | |
1971 | Gründung der "Max Ackermann-Gesellschaft" und der "Gesellschaft der Freunde Max Ackermanns" in Frankfurt. Schwere Lebererkrankung. | |
1974 | Erster Schlaganfall. Heirat. | |
1975 | Tod von Max Ackermann am 14. November. | |
![]() http://www.max-ackermann-archiv.de | info@max-ackermann-archiv.de Letzte Änderung: 20.11.2002 | Copyright: Max-Ackerman-Archiv |